“Rote Gebiete”: Neue Entwurfskulisse

Die Landesregierung hat am 3. Juli 2023 eine geänderte „Niedersächsische Verordnung über düngerechtliche Anforderungen zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat oder Phosphat“ (kurz NDüngGewNPVO) zur Verbandsbeteiligung freigegeben. Dadurch kommt es zu einer Vergrößerung der Gebietskulisse. Die mit Nitrat belasteten Gebiete werden niedersachsenweit um 11 Prozent ausgeweitet auf insgesamt 32 Prozent.

Das ML gibt an, dass die zweite Kulissenänderung in diesem Jahr notwendig ist, „um den bisher erfolgten Zwischenschritt bei der Ausweisung der mit Nitrat belasteten Gebiete nun zu finalisieren. Daher wurden bei der vorliegenden Änderungsverordnung aus Vorsorgegründen auch die Nitratabbauprozesse (so genannte denitrifizierende Verhältnisse) im Grundwasser bei der Kulissenausweisung berücksichtigt – so wie es das geltende Düngerecht des Bundes vorsieht. Dies ist nun möglich, da inzwischen vorliegende Messdaten auf Plausibilität und Verwendung für die Ausweisung mit Nitrat belasteten Gebieten geprüft wurden und in das Verfahren miteinbezogen werden konnten.“

Unter folgendem Link können Sie sich die Entwurfskulisse ansehen: https://sla.niedersachsen.de/landentwicklung/LEA/?#1163120@8.84892/52.68283r0@EPSG:25832

Um sich die aktuelle Gebietskulisse und die Entwurfskulisse anzeigen zu lassen, müssen folgende gelb markierte Haken gesetzt sein:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dunkelrot dargestellt wird die aktuelle Gebietskulisse, in hellrot wird die Entwurfskulisse dargestellt. Durch heranzoomen können Sie sich Ihre Flächen genauer ansehen.

Für die Region Hannover werden neue Gebiete vor allem im Raum Langenhagen, Garbsen, Rodewald, Ronnenberg und östlich von Sehnde Richtung Hämelerwald hinzukommen. Einige bereits bestehende Gebiete werden ausgeweitet z.B. bei Pattensen, Wunstorf und Burgdorf.

Das Landvolk Niedersachsen wird den Entwurf der Landesregierung sorgfältig durcharbeiten und sich an der Verbandsbeteiligung beteiligen. Wann die neue Kulisse in Kraft treten soll, kann aktuell noch nicht gesagt werden.

Oasen für Bodenbrüter: Kiebitze fühlen sich auf Dolgener Acker wohl

Gemeinsames Projekt von Region, Landvolk und Stiftung Kulturlandpflege für mehr biologische Vielfalt in der regionalen Agrarlandschaft

+++ Pressemitteilung der Region Hannover, der Stiftung Kulturlandpflege und des Landvolks Hannover vom 23.06.2023 +++

Hannover/Sehnde. Noch in den 1970er Jahren war der Kiebitz auf Feldern und Wiesen häufig zu sehen. Heute ist der Bodenbrüter aus vielen Agrarlandschaften verschwunden. Mit der Anlage von Rückzugsorten auf Ackerflächen soll der „stark gefährdeten“ Art die Aufzucht ihres Nachwuchses erleichtert werden. Zum Beispiel auf einem Feld im Sehnder Ortsteil Dolgen. Landwirt Alfred Dröse hat in diesem Frühjahr auf den Anbau von 2,5 Hektar Mais verzichtet, um den Vögeln eine erfolgreiche Brut zu ermöglichen. Seine „Ernte“: Kiebitzküken in mindestens fünf Nestern.

Die sogenannten Kiebitz-Inseln sind ein neuer Bestandteil im Biodiversitätsprogramm der Region Hannover, das seit fünf Jahren in Zusammenarbeit mit dem Landvolk Hannover, der Stiftung Kulturlandpflege und zurzeit 80 landwirtschaftlichen Betrieben umgesetzt wird. Gemeinsames Ziel: Dem Rückgang der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft soll entgegengewirkt werden. Zum Programm gehören die Einsaat von Blühstreifen, auf die Bienen und Hummeln fliegen, Stoppelbrachen als Futterquelle für Feldhamster oder Altgrasstreifen als Lebensraum für Feldhasen und Wiesenvögel. Aufgrund der hohen Nachfrage hat die Region Hannover dazu ihre Förderung erneut aufgestockt: In diesem Jahr stehen 500.000 Euro bereit.

Alfred Dröse ist seit Anfang an beim Biodiversitätsprogramm der Region Hannover dabei und hat in diesem Rahmen zahlreiche Blühflächen eingesät. „Die bunteste Blühfläche ist zugleich die älteste aus dem Jahr 2018, als das Programm gestartet ist“ freut sich der Landwirt, der damit einen – auch optisch schön anzusehenden – Rückzugsraum und Nahrungsgrundlage für viele Tierarten, insbesondere für Insekten geschaffen hat. Ein idealer Rastplatz für Wildbienen oder Schmetterlinge.

Jens Palandt, Dezernent für Umwelt, Klima, Planung und Bauen der Region Hannover, betonte: „Mit einem fairen Ausgleich für Landwirte wie Herr Dröse wollen wir Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten. Zusammen entwickeln wir Maßnahmen, die dem Naturschutz dienen und gleichzeitig praxistauglich und wirtschaftlich tragfähig für unsere Partner sind. Die Fördermittel, die die Region Hannover zur Verfügung stellt, sind in erster Linie ein Entgelt für die Leistungen und den Ertragsausfall der Landwirte.“ „Die Kiebitzinseln sind für uns eine ganz neue Maßnahme und somit auch vertragliches Neuland; umso erfreulicher, dass in diesem Jahr schon zwei Landwirte teilgenommen haben und hier in Dolgen ein schöner Erfolg erzielt werden konnte“, berichtet Peter Zanini, Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandpflege.

„Das Gute an den Kiebitzinseln ist die hohe Flexibilität bei der Vertragsgestaltung. Herr Dröse hat im April beobachtet, dass die Kiebitze auf seinem Acker brüten wollten und konnte noch sehr kurzfristig in den Vertrag zum Kiebitzschutz einsteigen“, ergänzt Björn Rohloff von der Stiftung Kulturlandpflege.

„Wir fühlen uns der Verbesserung der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft mit standortangepassten Maßnahmen verpflichtet“, betont auch der Vorsitzende des Landvolks Hannover, Volker Hahn: „Das Biodiversitätsprogramm von Region Hannover, Landvolk Hannover und Stiftung Kulturlandpflege soll dazu beitragen, die Biodiversität in der Agrarlandschaft in der Region Hannover in Kooperation mit den regionalen landwirtschaftlichen Betrieben zu fördern und zu verbessern. Entstanden ist die Idee aus der gemeinsamen Überzeugung, dass ein Vertragsnaturschutz auf Augenhöhe ein geeignetes Instrument ist, die Artenvielfalt in der Region Hannover zu fördern. Gemeinsam entwickelte Maßnahmen sowie eine jährliche Erfolgskontrolle sind dabei der Garant für die hohe Akzeptanz und Wirksamkeit der Maßnahmen.“

Während sich die Region Hannover um die Mittelvergabe und die Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde kümmert, übernimmt das Landvolk Hannover die Ansprache der Landwirte und die Vertragsabwicklung. Die Stiftung Kulturlandpflege, die über langjährige Erfahrung im Vertragsnaturschutz mit der Landwirtschaft verfügt, kontrolliert und dokumentiert die Umsetzung der vereinbarten Vorhaben.

Die über die Jahre gewachsene hohe Beteiligung belege die Bereitschaft und das Engagement der Landwirte für den Naturschutz, betont das Landvolk Hannover. Für Landvolk und Stiftung ist es Ziel und Herausforderung zugleich, den Vertragsnaturschutz mit der Landwirtschaft dauerhaft in der Region zu etablieren und auszubauen, indem weitere Landwirte für das Projekt gewonnen werden und mehr Geld für diese Art vorbildlichen, regional verankerten Artenschutz von Land und Bund bereitgestellt wird.

„Unser gemeinsames Projekt wollen wir in den nächsten Jahren fortsetzen“, kündigte Jens Palandt für die Region Hannover an.

(Foto Kiebitz: Stiftung Kulturlandpflege)

v.l.n.r.: Jens Palandt, Björn Rohloff, Wolfgang Fiedler, Alfred Dröse, Volker Hahn, Peter Zanini

Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz (PUEG) ab dem 01.07.2023

Wegen der Reform des Pflegeversicherungsbeitrages wird die SVLFG ab dem 01.07.2023 zusammen mit Beitragsbescheiden und Rentenerhöhungsmitteilungen Fragebögen an sämtliche ihrer Mitglieder, mithin auch an Rentnerinnen und Rentner, versenden. Ziel der Fragebogenaktion ist, zu prüfen, ob mindestens zwei Kinder unter 25 Jahren vorhanden sind. Im Falle von Fragen dürfen Sie sich gerne an uns wenden. In der Buchstelle Burgdorf ist Ansprechpartnerin Frau Bünsow. In Ahlem sind Ansprechpartner Frau Gräf und Herr Nordmann.

Fenster zum Hof

Am 14. und 15. April haben wir im Rahmen der Kampagne „Eure Landwirte – echt grün“ für alle Besucherinnen und Besucher des Bahnhofsvorplatzes in Hannover ein „Fenster zum Hof“ eröffnet. Auf drei Monitoren haben verschiedene Landwirte aus der Region Hannover einen Blick in ihre Milchvieh- und Geflügelhaltung, ihren Acker- und Obstbau ermöglicht. Darüber hinaus konnten sich die Passanten mit den Landwirten auf dem Bahnhofsvorplatz unterhalten und ihre Fragen zur modernen Landwirtschaft stellen.

Das “Fenster zum Hof” war auch der Startschuss unserer “Eure Landwirte”-Roadshow durch Niedersachsen. Alle Infos dazu unter: https://eure-landwirte.de/

Agrardieselantrag 2022

Über das Bürger- und Geschäftskundenportal (BuG-Portal) des Zolls (https://www.zoll-portal.de/bug-frontend-idpp/startseite/MID00_01_Startseite_BenutzerAnmelden.xhtml ) können Agrardieselanträge online gestellt werden.
Zur Registrierung für das Portal benötigen Sie zusätzlich ein ELSTER-Zertifikat zur Identifizierung des Antragsstellers. Dieses können Sie unter www.elster.de beantragen. Hier müssen Sie ein Benutzerkonto erstellen, um eine Zertifikatsdatei herunterladen zu können. Wichtig ist, dass Sie bei der Frage „Für wen ist die Registrierung bestimmt?“ unbedingt „Für eine Organisation“ auswählen, auch wenn Ihr Betrieb ein Einzelunternehmen ist. Andernfalls funktioniert die Identifizierung im BuG-Portal nicht. Sie erhalten per Mail und Post Ihre Zugangsdaten für ELSTER und können dann die Zertifikatsdatei herunterladen. Sollten Sie bereits ein Konto im BuG-Portal haben, müssen Sie sich wieder über das Zugangsmittel „Email- und Passwort“ anmelden. Unter dem Reiter „BuG-Konto“ können Sie unter „Zugangsmittelübersicht“ Ihr ELSTER-Zertifikat hinzufügen. Der Zoll muss dieses dann noch freischalten und Sie können in Zukunft als Zugangsmittel „ELSTER“ auswählen. Wenn Sie noch kein Konto haben, müssen Sie sich registrieren. Bitte wählen Sie hier aus, dass Sie ein Geschäftskundenkonto anlegen möchten. Als Zugangsmittel wählen Sie ELSTER aus und werden weitergeleitet, um sich mit Ihrem ELSTER-Zertifikat anzumelden. Ihr Zugang muss dann noch vom Zoll freigeschaltet werden.

Wichtig: Sie können nur noch in diesem Jahr (2023) den Dieselantrag auf dem Postweg abgeben ohne Registrierung im BuG-Portal. Sollten Sie in Bezug auf solche Online-Verfahren nicht sehr erfahren sein, empfehlen wir Ihnen, den Dieselantrag in der Übergangszeit auf dem Postweg zu stellen. Das Formular 1142 (vereinfachter Antrag) und 1140 (langer Antrag) finden Sie hier zum Download.